Nr. 27
Noch ist nicht an der Zeit darzuthun, wer und woher alle diejenigen, die uns verdammen, sind; wie groß ihre Macht oder Erkenntniß; warum sie bei Erwähnung von Christus erbeben; weßhalb sie dessen Schüler für Widersacher und Verhaßte halten. Was wir aber den menschliche Einsicht Verheißenden zur alleinigen Bestimmung zugleich einprägen möchten, ist: auf keine andere Weise sind wir Christen, außer wir sind durch den Meister Christus des höchsten Herrn und Herrschers Verehrer. Nichts Anderes findest du, bei Erwägung, in dieser Religion enthalten. Dieß ist des ganzen Thuns Inbegriff; dieß des göttlichen Dienstes vorgesetztes Ziel; dieß der Endzweck. Diesem werfen wir uns Alle der Sitte gemäß zu Boden; diesen verehren wir in vereinten Gebeten; von diesem erbitten wir Gerechtes, Schickliches und seiner Erhörung Würdiges. Nicht als ob Er selbst verlange nach unserm Knieen und zu schauen liebe die dargebrachte Verehrung so vieler Tausende. Uns gereicht es zum Vortheil und unserer Wohlfahrt Interesse bezweckt es: denn da wir zur Sünde und zu der Begierde verschiedenen Gelüsten durch der eingeborenen Schwäche Gebrechen geneigt sind, so läßt er zu, daß wir Ihn immer mit unsern Gedanken erfassen, damit wir, wenn wir nun beten und seine Gaben zu verdienen streben, dann die Unschuld des Wollens empfangen und uns von aller Makel durch jeder Schuld Ausmerzung reinigen.
