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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Prima Pars
Quaestio 61

Erster Artikel. Die Engel haben eine Ursache für ihr 5ein.

a) Dem scheint nicht so zu sein. Denn: I. In Gen. 1. geschieht ihrer keine Erwähnung, wo doch alles andere Geschaffene erwähnt wird. II. Aristoteles sagt (8 Metaph.): „Wenn eine Form, ohne Stoff nötig zu haben, ein Für-sich-bestehen besitzt, so ist sie durch sich selber unmittelbar und ist eins; sie hat keine Ursache, welche ihr Sein und Einheit giebt.“ Die Engel aber sind stofflos. III. Was durch jemanden wird, empfängt von diesem dadurch schon, daß es wird, eine Form. Die Engel aber sind selber Wesensformen. Also empfangen sie keine. Also haben sie keine Ursache. Auf der anderen Seite heißt es Ps. 124, 2.: „Lobet den Herrn alle seine Engel;“ und gleich darauf: „Er sprach und sie sind geworden.“

b) Ich antworte, daß alles, was außer Gott Sein hat, notwendigerweise von Gott gemacht ist. Denn Gott allein ist sein Sein; in allen anderen Dingen ist das Wesen unterschieden vom Sein des Dinges. (Kap. 3, Art. 4.) Und daraus erscheint offenbar, daß Gott allein Sein ist kraft seines Wesens; alle anderen Dinge haben Sein kraft Mitteilung. Wem aber Sein erst mitgeteilt worden, was also nur in dieser Weise Sein hat; das ist verursacht von dem, was dem Wesen nach Sein ist, wie das Glühende insoweit vom Feuer ist. Und so haben die Engel notwendig eine Ursache für ihr Sein.

c) I. Augustin (11. de Civ. Dei 9. et 30.) sagt, daß unter dem Ausdrucke „Himmel“ die Engel verstanden sind oder auch unter „Licht“. Sind sie aber gar nicht erwähnt oder unter dem Namen von sichtbaren Dingen ausgedrückt, so kommt dies daher, weil Moses zu einem noch rohen Volke sprach, das eine stofflose Natur nicht fassen konnte. Hätte man diesem Volke von solchen Gewalten erzählt, die über alle Körper erhaben wären, so würde dies eine Gelegenheit zu Götzendienst für sie abgegeben haben. II. Die für sich bestehenden substantialen Formen haben in sich selber keinen weiteren Grund, der sie zu einzelnen macht und ihnen so Sein und Einheit giebt; wie die stofflichen Formen dies im Stoffe haben. Aber sie besitzen eine Ursache, welche ihre ganze Substanz hervorbringt. Und dasselbe gilt für III.

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