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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars
Quaestio 26

Erster Artikel. Gott gebührt im höchsten Grade die Seligkeit.

a) Gott scheint die Seligkeit nicht zuzukommen. Denn: I. Boëtius (4. de consol. pros. 2.) nennt die Seligkeit „einen Zustand, der durch die Zusammenfassung aller Güter vollendet ist“. Eine Zusammenfassung aller Güter aber findet nicht statt in Gott; weil Gott höchst einfach ist. Also ist in Ihm keine Seligkeit. II. Die Seligkeit oder das Glück, ist nach Aristoteles (1 Ethic. c. 9.) der Lohn der Tugend; was für Gott nicht paßt, da es Ihm nicht zukommt, weder einen Lohn zu haben noch ein Verdienst. Auf der anderen Seite sagt der Apostel (I. ad Tim.ult.): „Denn zu geeigneter Zeit offenbar machen wird der selige Gott, der da allein mächtig ist; Er, der König der Könige und der Herr aller, die herrschen.“

b) Ich antworte, die Seligkeit komme Gott im höchsten Grade zu. Denn nichts Anderes wird unter „Seligkeit“ verstanden als die allseitige Vollendung der vernünftigen Natur, der es zusteht zu erkennen, wie sie sich vollständig genügt im Guten, was sie hat; welche von nichts was geschieht, mag es gut sein oder schlecht, berührt wird, und die da vollständig Herrin über ihre Thätigkeit ist. Gott aber ist im höchsten Grade vollkommen und Sich selbst erkennend. Also ist Er im höchsten Grade selig.

c) I. Was in der Kreatur an verschiedenartiger und mannigfacher Vollendung vorhanden ist und um dessentwillen die Kreatur notwendig hat, zusammengesetzt zu sein; das alles ist in durchaus einfacher Weise und von vornherein in Gott. Somit hat Er alle Güter ohne die Unvollkommenheit der Zusammensetzung, mit welcher dieselben in den Geschöpfen verbunden erscheinen. II. Lohn der Tugend zu sein, kommt der Seligkeit zu, insofern sie erworben werden muß; sowie dem Sein, welches vorher nur dem Vermögen nach war und nachher wirklich ist, es zukommt, der Schlußpunkt des Erzeugtwerdens zu sein. So aber ist es nicht in Gott. Er hat das Sein; ohne daß Er entstanden wäre; Er hat die Seligkeit, ohne sie verdient zu haben.

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