47. Die sichtbaren Erscheinungen bedeuten keine Schädigung der Göttlichkeit.
Durcheile die Zeiten und sieh zu, in welcher Gestalt er erschienen ist, etwa dem Jesus, Sohn des Nave,1 dem Propheten seines Namens,2 oder dem Isaias,3 der sogar mit dem Zeugnis des Evangelisten4 das Gesicht verkündete; oder dem Ezechiel, der bis zum Erlebnis der Auferstehung erhoben wurde;5 oder dem Daniel, der den Menschensohn im ewigen Reich der Ewigkeiten (sah und) verkündete,6 und den anderen noch, denen er sich in der Gestalt mannigfacher Geschöpflichkeit darbot, für die Wege Gottes und die Werke Gottes, zur Erkenntnis Gottes nämlich und zur Förderung unserer (Vollendung für die) Ewigkeit!
Mit welchem Recht ruft hier jetzt diese Fügung des menschlichen Heiles (die Menschwerdung) eine so gottlose Schmähung der ewigen Geburt hervor? Jene Erschaffung (die Leibesannahme) liegt innerhalb des Zeitablaufes, die unendliche Geburt liegt aber vor aller Zeit. Bemüh’ dich nur zu behaupten, wir täten den (Schrift-) Worten Gewalt an, wenn ein Prophet, wenn der Herr, wenn der Apostel, wenn irgendein Satz das Wort Geschöpf auf die Geburt der ewigen Gottheit bezogen hat! Gott, der verzehrendes Feuer ist,7 ist in allem diesem nur in der Weise in geschöpflicher Gestalt zugegen, daß er die Geschöpflichkeit mit derselben Kraftfülle ablegt, wie er sie angenommen hat, machtvoll (genug), um zu S. 320 vernichten, was nur zum Zweck des Sichtbarmachens dagewesen war.
