Nr. 3
Wir wollen aber zugeben, wie man sagt, Jupiter selbst habe wider sich Mittel und Künste geordnet, die schicklich seyen, seinen Anzeichen zu begegnen: werden wir dennoch glauben, ein Gott solcher Machtvollkommenheit sey zur Erde herabgezogen worden und habe, aus dem Gipfel eines Hügels mit einem Menschen stehend, eine zänkische Unterredung gepflogen? Und welches göttliche Ding, frage ich, war es, das von solcher Herrschaft der Dinge Jupiter nöthigte, sich abrufen zu lassen und den Anforderungen eines Sterblichen sich zu stellen? Opferschrot, Weihrauch, Blut, Beräucherung mit heiligem Laube und das Murmeln schauerlicher Worte? Und dieß Alles war mächtiger, denn Jupiter, so daß es ihn zwang, aufgefordert, dem Gebote nachzukommen, oder freiwillig sich dem Betrug hinzugeben? Der Saturnier sey dergestalt unvorhersehend gewesen, daß er entweder das aussagte, durch dessen Zweideutigkeit er sich selbst zum Fange darbot, oder daß er dessen unkundig war, auf welche Weise des Sterblichen Schlauheit und Verschmitztheit ihn zum Besten haben werde. Du wirst, sprach er, durch ein Haupt die vom Blitz getroffenen Gegenstände sühnen. Noch ist die Rede unvollendet, und der Gedanke des Ausspruches weder voll noch abgeschlossen: denn nothwendig schicke sich zu wissen, ob Diespiter die Vollbringung dieser Sühnung durch das Haupt eines Widders, eines Schweines, eines Rindes oder durch irgend ein anderes anordne. Da dieß noch nicht bestimmt und annoch ungewiß, der Ausspruch noch unvollendet war, wie konnte Numa wissen, Jupiter werde des Menschen Haupt nennen, so daß er zuvorkam, vorbeugte und das Unbestinnnte seiner Zweideutigkeit auf das Zwiebelhaupt übertrug?
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