Nr. 18
Zwar verlangt die Wichtigkeit des Stoffes und der Vertheidigung Pflicht, daß wir auch die übrigen Arten der Schändlichkeiten auf gleiche Weise verfolgten: theils welche die Erzählungen aus dem Alterthum beibringen, theils welche jene heiligen Mysterien bewahren, die den Namen Initia haben, und welche nicht Allen schlechthin, sondern der Verschwiegenheit Weniger überliefert werden; allein die unzählbaren gottesdienstlichen Gebräuche, wie die den einzelnen angefügte Unform, verhindert uns körperlich alle insgesammt durchzugehen. Um die Wahrheit zu sagen, wir lenken sogar von Manchen mit Ueberlegung und Grund uns selbst ab, um nicht, indem wir uns Alles zu erklären bestreben, durch der Auseinandersetzung Befleckung selbst verunreinigt zu werden. Wir übergehen also die Fauna Fatua, welche man die gute Göttin nennt; welche mit einer Myrtenruthe [sic] geschlagen ward, weil sie ohne ihres Mannes Wissen einen ganzen Weinnapf ausgeleert hatte, wie Sextus Klodius im sechsten Buche seiner griechischen Schrift von den Göttern anzeigt; und dieß anzudeuten werde, wenn die Frauen opferten, ein verdeckter Weinnapf aufgesetzt; auch war unerlaubt, Myrthen mit zu bringen; so schreibt Butas in seinem Buche von den Ursachen. Von den der Zeugung vorstehenden Göttern (dii conserentes) schweigen wir aber auf ähnliche Weise mit Nachlässigkeit; welche wie Flaccus mit den Uebrigen schreibt, in Gestalt eines Phallus unter der Asche, da wo ein Topf mit Opfereingeweiden stand, sich versteckt hatten und wie Tanaqueil, in Etrurischer Wissenschaft wohl erfahren, die Asche auseinander schob, sich erhoben und in göttlicher Kraft erstarken. Daher befahl diese der Kriegsgefangenen Kornikulanerin, wahrzunehmen und zuzusehen, was diese Sache zu bedeuten habe. Okrisia, eine sehr einsichtsvolle Frau, empfing von den heiligen und glühenden Göttern durch die Kraft des Lucilius den römischen König Servius.
