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Gegen Celsus (BKV)
6.
Celsus führt aber aus dem Briefe Platos noch eine andere Stelle an, die so lautet: „ Wenn ich aber glauben würde, dass diese Dinge sich in einer für die große Menge geeigneten Weise beschreiben und sagen ließen, was hätten wir in unserm Leben wohl Schöneres tun können, als für die Menschen zu großem Nutzen zu schreiben und auch die Natur für alle aufzuhellen? “ Wir wollen auch hierauf eine kurze Antwort geben. Ob Plato noch höhere und göttlichere Dinge wußte, als er niederschrieb und1 hinterließ, oder nicht, diesen Punkt mag jeder, wie er kann, untersuchen. Wir aber erbringen den Beweis, dass unsere Propheten außer den in ihren Schriften enthaltenen Dingen noch höhere wußten, die sie jedoch nicht aufgezeichnet haben. So empfängt Ezechiel eine auf der Vorder- und Rückseite beschriebene Buchrolle, auf der ein „Klagelied und ein Klage- und Weheruf“ stand, und auf Anordnung des Wortes verzehrt er das Buch, damit er es nicht schreibe und Unwürdigen preisgebe2 . Und von Johannes lesen wir, dass er ein ähnliches Gesicht gehabt und es ähnlich gemacht habe3 . Ebenso „hörte“ auch Paulus „unaussprechliche Worte, die kein Mensch wiedergeben darf“4 . Von Jesus selbst, der über alle diese erhaben war, berichtet die Schrift, dass er seinen Jüngern das Wort Gottes „im engeren Kreis“ erklärte, vor allem wenn er sich von dem Volke zurückgezogen hatte5 welches aber die Dinge waren, die er S. 534 ihnen mitteilte, ist nicht aufgezeichnet. Denn „sie glaubten nicht, dass diese Dinge sich in einer für die große Menge geeigneten Weise beschreiben und sagen ließen“. Und darf ich, ohne dabei die Ehrerbietung zu verletzen, über so bedeutende Männer die Wahrheit sagen, so behaupte ich, dass sie infolge der Denkkraft, die sie der Gnade Gottes verdankten, besser als Plato sahen, was sie schreiben durften, und wie sie es schreiben mußten, was sie dagegen der großen Menge unter keiner Bedingung, schriftliche mitteilen durften, auch was sie sagen, und worüber sie schweigen sollten. Über den Unterschied dessen, was geschrieben werden darf und was nicht, belehrt uns ferner Johannes, wenn er berichtet, er habe sieben Donner gehört, die ihm gewisse Dinge mitteilten, aber mit dem Verbot, ihre Worte niederzuschreiben6
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Origen Against Celsus
Chapter VI.
Seeing, however, that Celsus quotes from an epistle of Plato another statement to the following effect, viz.: "If it appeared to me that these matters could be adequately explained to the multitude in writing and in oral address, what nobler pursuit in life could have been followed by me, than to commit to writing what was to prove of such advantage to human beings, and to lead the nature of all men onwards to the light?"--let us then consider this point briefly, viz., whether or not Plato were acquainted with any doctrines more profound than are contained in his writings, or more divine than those which he has left behind him, leaving it to each one to investigate the subject according to his ability, while we demonstrate that our prophets did know of greater things than any in the Scriptures, but which they did not commit to writing. Ezekiel, e.g., received a roll, 1 written within and without, in which were contained "lamentations," and "songs," and "denunciations;" 2 but at the command of the Logos he swallowed the book, in order that its contents might not be written, and so made known to unworthy persons. John also is recorded to have seen and done a similar thing. 3 Nay, Paul even heard "unspeakable words, which it is not lawful for a man to utter." 4 And it is related of Jesus, who was greater than all these, that He conversed with His disciples in private, and especially in their sacred retreats, concerning the Gospel of God; but the words which He uttered have not been preserved, because it appeared to the evangelists that they could not be adequately conveyed to the multitude in writing or in speech. And if it were not tiresome to repeat the truth regarding these illustrious individuals, I would say that they saw better than Plato (by means of the intelligence which they received by the grace of God), what things were to be committed to writing, and how this was to be done, and what was by no means to be written to the multitude, and what was to be expressed in words, and what was not to be so conveyed. And once more, John, in teaching us the difference between what ought to be committed to writing and what not, declares that he heard seven thunders instructing him on certain matters, and forbidding him to commit their words to writing. 5