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Gegen Celsus (BKV)
69.
Celsus indessen ist der Ansicht, wir würden nach seiner Mutmaßung, die ihm richtig scheint, antworten, und verspricht, unsere Erwiderung aufzuzeichnen die so lautet: „ Da Gott groß und der Betrachtung schwer zugänglich ist, legte er seinen eigenen Geist in einen uns ähnlichen Leib und sandte ihn hierher herab, damit wir von ihm hören und lernen könnten.“1 . Aber „groß“ ist nach unserer Lehre nicht allein der Gott und Vater aller Dinge, denn er hat von seiner Größe auch „dem Eingeborenen“ und „Erstgeborenen aller Schöpfung“ mitgeteilt, damit er, der selbst „das Abbild des unsichtbaren Gottes“ ist2 , auch in der Größe das Bild des Vaters bewahre. Denn es konnte von einem ebenmäßigen, wenn ich so sagen soll, und einem schönen Bilde „des unsichtbaren Gottes“ nicht die Rede sein, wenn es nicht auch das Bild seiner Größe darstellte.
Aber nach unserer Auffassung ist Gott auch „unsichtbar“, weil er kein körperliches Wesen ist; indessen diejenigen, welche sich der geistigen Betrachtung befleißigen, können ihn mit dem Herzen, das ist mit dem Geiste, schauen, doch nicht mit jedem beliebigen, sondern nur mit einem „reinen Herzen“3 . Denn es gebührt sich nicht, dass ein beflecktes Herz Gott sieht; sondern rein muß sein, was die Fähigkeit haben soll, das Reine S. 623 nach Gebühr zu schauen. „Gott mag nun auch der Betrachtung schwer zugänglich sein“; aber nicht er allein ist dies, sondern auch sein eingeborener Sohn. Denn Gott, das Wort, ist ein schwieriger Gegenstand für die Betrachtung, und ebenso auch „die Weisheit“, in welcher Gott alles erschaffen hat4 . Wer ist denn imstande, in jedem einzelnen Teile des Ganzen die Weisheit zu schauen, mit welcher Gott jedes einzelne Wesen des Weltalls gemacht hat? Nicht deshalb also, weil „Gott der Betrachtung schwer zugänglich ist“, hat er seinen Sohn gesandt, gleich als wäre dieser leicht durch Schauen zu erkennen. Das hat Celsus nicht verstanden und uns daher die Worte in den Mund gelegt: „ Weil er der Betrachtung schwer zugänglich ist, legte er seinen eigenen Geist in einen uns ähnlichen Leib und sandte ihn hierher herab, damit wir von ihm hören und lernen könnten.“ Aber auch der Sohn ist, wie wir dargelegt haben, schwer zu erkennen, da er Gott, das Wort, ist, durch das alles wurde, und das „unter uns Wohnung nahm“5 .
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Origen Against Celsus
Chapter LXIX.
Celsus, however, asserts that the answer which we give is based upon a probable conjecture, 1 admitting that he describes our answer in the following terms: "Since God is great and difficult to see, 2 He put His own Spirit into a body that resembled ours, and sent it down to us, that we might be enabled to hear Him and become acquainted with Him." But the God and Father of all things is not the only being that is great in our judgment; for He has imparted (a share) of Himself and His greatness to His Only-begotten and First-born of every creature, in order that He, being the image of the invisible God, might preserve, even in His greatness, the image of the Father. For it was not possible that there could exist a well-proportioned, 3 so to speak, and beautiful image of the invisible God, which did not at the same time preserve the image of His greatness. God, moreover, is in our judgment invisible, because He is not a body, while He can be seen by those who see with the heart, that is, the understanding; not indeed with any kind of heart, but with one which is pure. For it is inconsistent with the fitness of things that a polluted heart should look upon God; for that must be itself pure which would worthily behold that which is pure. Let it be granted, indeed, that God is "difficult to see," yet He is not the only being who is so; for His Only-begotten also is "difficult to see." For God the Word is "difficult to see," and so also is His 4 wisdom, by which God created all things. For who is capable of seeing the wisdom which is displayed in each individual part of the whole system of things, and by which God created every individual thing? It was not, then, because God was "difficult to see" that He sent God His Son to be an object "easy to be seen." 5 And because Celsus does not understand this, he has represented us as saying, "Because God was difficult to see,' He put His own Spirit in a body resembling ours, and sent it down to us, that we might be enabled to hear Him and become acquainted with Him." Now, as we have stated, the Son also is "difficult to see," because He is God the Word, through whom all things were made, and who "tabernacled amongst us."