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Wie wollen wir bestehen vor dem weiteren Ansturm, den er auf die Hirten macht? Bald nämlich wendet er sich gegen sie mit den Worten: „Wehe auf Wehe wird folgen und Gerücht auf Gerücht. Von dem Propheten wird man ein Gesicht fordern. Dem Priester wird das Gesetz fehlen und den Ältesten der Rat1;“ bald wiederum in den Worten: „Menschensohn, sage zu Jerusalem: Du bist ein Land, auf das kein Tau und kein Regen fällt am Tage des Zornes. Die Führer in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, die auf Raub ausgehen und Seelen gewaltsam verschlingen2.“ Und gleich darauf sagt er: „Seine Priester mißachteten mein Gesetz und entweihten mein Heiligtum. Zwischen unrein und heilig machten sie keinen Unterschied, sondern alles war ihnen eins. Von meinen Sabbaten wandten sie ihre Augen ab, und ich wurde entheiligt in ihrer Mitte3.“ Er droht, er S. 42 werde die Wand und ihre Tüncher vernichten4, d. i. die Sünder und die, welche sie in Schutz nehmen. Mit den erwähnten Worten sind die schlimmen Fürsten und Priester gezeichnet, welche das Haus Israel nach ihren eigenen abtrünnigen, leidenschaftlichen Herzen verführen.
