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[Forts. v. S. 46 ] Wer hat das All durch sein Wort erschaffen1? Wer hat in seiner Weisheit den Menschen gebildet, das Getrennte vereint, Staub und Geist verbunden und Sichtbares und Unsichtbares, Zeitliches und Ewiges, Irdisches und Himmlisches zusammengefügt zu einem Wesen, das Gott ahnen, aber nicht fassen kann, ihm naht und doch ihm ferne ist? „Ich sprach: Weise werde ich sein, ― erklärt Salomon ― aber sie, die Weisheit, zog noch weiter als je fort von mir2.“ Und wahrlich, „wer seine Erkenntnis mehrt, mehrt seinen Kummer3.“ Denn die Freude über das Gefundene ist nicht größer als der Schmerz über das, was noch fehlt. Es ergeht uns da wie denen, welche noch durstig von der Quelle weggerissen werden, oder denen, die schon wähnen, etwas zu haben, es aber nicht bekommen können, oder denen, welche vom Blitzstrahl erleuchtet und schon wieder verlassen sind.
