4. Von den Grafen der Britannen
Damals tötete Ehanao, der Graf der Britannen, drei seiner Brüder. Er wollte auch Macliav töten, ließ ihn greifen und hielt ihn mit Ketten beschwert im Gefängnis. Doch durch den Bischof Felix von Nantes wurde dieser vom Tode befreit und schwor seinem Bruder, er wolle ihm untertan sein. Er gedachte aber später, ich weiß nicht weshalb, diesen Schwur zu brechen. Da Chanao dies merkte, verfolgte er ihn von neuem. Da floh jener, weil er sah, daß er ihm nicht entgehen könnte, zu einem andern Grafen in jener Gegend, Ehonomer mit Namen. Und als dieser merkte, daß die Verfolger sich naheten, verbarg er ihn in einem engen Raume unter der Erde und schüttete darüber einen Grabhügel in der gewöhnlichen Form auf, nur ein kleines Luftloch ließ er ihm, wodurch er Atem schöpfen konnte. Da nun die Verfolger sich naheten, sagte man ihnen: »Seht, hier liegt Macliav tot und begraben« Bei dieser Nachricht freuten sie sich, und tranken über seinem Grabe, und brachten dem Bruder die Botschaft zurück, jener sei gestorben. Da er dies vernahm, machte er sich die ganze Herrschaft seines Bruders zu eigen. Die Herren der Britannen waren aber seit dem Tode des Ehlodovech immer unter der Botmäßigkeit der Franken und wurden Grafen, nicht Könige genannt1 Macliav aber kam aus seinem unterirdischen Schlupfwinkel hervor und begab sich nach der Stadt Vannes, S. 182 dort ließ er sich die Haare scheren2 und wurde zum Bischofe geweiht. Als jedoch Ehanao gestorben war, wurde er dem geistlichen Stande ungetreu; er ließ sich die Haare wieder wachsen, nahm sein Weib, das er verlassen hatte, als er in den geistlichen Stand trat, wieder zu sich und trat die Herrschaft seines Bruders an, doch wurde er von den Bischöfen in den Bann getan. Welches Ende er gehabt hat, werden wir noch in der Folge erzählen3.
Der Bischof Baudin starb im sechsten Jahre seines Amtes, und an seine Stelle trat der Abt Gunthar, der siebzehnte Bischof nach dem Heimgange des heiligen Martinus.
DIE» VVUXIUUEIK die, sich in dem nordivestlichen Gallien niedergelassen, wurden xahtkfchslklglch fkhon von Ehlodooech bekriegt und unterworfen, aber ihre Häuptliiige KKUCU I« E! Fvkge doch eine gewisse Selbständigkeit zu behaupten, uiid die Friiiikiscljeii ge gewannen immer eine iiur vorubergeheiide Anerkennung ihrer Oberherrschiift ↩
Zum Zeichen des Eintritts in den geistlichen Stand. ↩
B. V, Kap. 16. ↩
