15. Von der Amtsführung des heiligen Bischofs Eufronius
Die von Tours aber fetzten, als sie hörten, daß der König von der Sachsenschlacht zurückgekehrt sei, die Urkunde auf, daß sie den Priester Eufronius zu ihrem Bischof gewählt hätten, und gingen zum Könige1 Und als sie ihm ihre Sache vorgetragen hatten, antwortete er: »Jch hatte ja ein Gebot erlassen2, daß der Priester Cato dort eingesetzt werde, und weshalb hat unser Geheiß keine Beachtung gefunden?« Sie aber antworteten:
»Wir haben ihn wohl gebeten, aber er wollte nicht kommen«
S. 198 Und als sie dies sagten, erschien plötzlich der Priester Cato und bat den König, daß Cautinus entfernt und er in Arvern zum Bischof Eingsfktzt werde. Als aber der König ihn darob ver« lachte, bat er zum andren, er möchte dann zu Tours zum Bischof eingesetzt werden, was er doch zuvor verschmäht hatte. Da sprach der König zu ihm: »Jch hatte vordem befohlen, daß sie dich zum Bischof von Tours weihten, aber du hast, wie ich höre, jene Kirche verschmäht; deshalb sollst du nicht zum Regiment über dieselbe gelangen« So war er zuschanden geworden und ging von dannen. Da der König aber nach dem heiligen Eufronius fragte, sagten sie, er sei ein Enkel des heiligen Gregorius, dessen wir oben Erwähnung getan haben3. Der König antwortete: »Das ist ein sehr vornehmes und großes Geschlecht4 Es geschehe der Wille Gottes. Die Wahl des heiligen Martinus5 soll bestätigt werden« Und nachdem er ein Schreiben erlassen hatte, daß die Einsetzung erfolgen könne, wurde der heilige Eufronius als der achtzehnte Bischof nach dem heiligen Martinus eingesetzt.
(praecek)ti0) erteilt.
Nach dem Tode des Bischofs und der erfolgten Wahl seines Nachfolger-Z wurde der König von beiden Ereignissen durch eine öffentliche Urkunde benachrichtigt, m der zugleich seine Genehmigung und die Anweisung, die Weihe des Nachfolger-e; vorzunehmen, nachgesucht wurde (ogl. das Formular M. G» Fokmulae 47). Diese wurden sodann durch das am Schluß des Kapitels erwähnte königliche Schreiben ↩
Vgl. obca Kap. 11. ↩
Bischof von Langres Vgl. 1Il. Kap. 19. ↩
Es war das eigene Geschlecht Lunstes GVESVVF dessen Urgroßvater VI« mütterlicher Seite der heilige Gregor von Langres war. ↩
D. h. der Kirche des heiligen Martinus. ↩
