24. Von dem Patriziat des Celsus
König Gunthramn aber, der auch einen Teil des Reiches, wie seine Brüder, erhalten hatte, setzte den Patricius1 Agroecola ab und bekleidete mit der ehrenvollen Stellung desselben den Celsus, einen Mann von hohem Wuchs, breiten Schultern und kräftigem Arme, stolz in der Rede, gewandt in Geschästen und im Rechte wohl bewundert, der aber in der Folge eine solche Habsucht zeigte, daß er öfters sich sogar an dem Gute der Kirche vergriff und es sich aneignete. Als er einstmals in der Kirche die Stelle des Propheten Jesaias lesen hörte, wo es heißt: »Wehe denen, die ein Haus an das andere ziehen und einen Acker zum andern bringen, bis daß kein Raum mehr da sei, daß sie allein das Land befitzen2,« soll er ausgerufen haben: »Welch böser Sinnspruch! Weh mir und meinen Kindern« Er hinterließ einen Sohn, der aber ohne Kinder starb und den größten Teil seines Vermögens den Kircheiy welche der Vater beraubt hatte, wieder vermachte.
Dieser Titel, über den oben S. 122 Anm. 1 zU VCVSTCTTHEII ist» hatte sich UUZ der römischen Zeit in der Provence und im burgundifchen Reiche erhalten und kezeichnete hier eine Gewalt, die im wesentlichen niit der herzogllchen UVCVFIUTTIUTTIUT Den Titel führen besonders hier die königlichen Statthalter, obschon er mitun er » in anderen Gegenden gefunden wird. Die höchsten Beamten in der Provence tragen auch die ebenfalls noch aus romischer Zeit stammenden Titel von Rektoren und Prafe et! ↩
Jesaias 5, 8. » « ↩
