Nr. 24
Sey es, man gebe zu, daß die unglückseligsten Thiere nicht ohne irgend eine religiöse Verpflichtung in der Gottheiten Tempel geopfert werden, und was aus dem Gebrauch der Gewohnheit geworden, enthalte eines Grundes Ursache in sich; aber, erscheint es als etwas Prächtiges und Großartiges, den Göttern Stiere zu schlachten; ihnen unversehrtes, vollkommenes Fleisch der Thiere zu verbrennen; was wollen dann diese sonstigen Dinge, welche in den Disziplinen der Magier Bestand haben, welche in den geheimen Opfervorschriften die pontifikalischen Mysterien erneuert und den göttlichen Dingen vermischt haben? Was, sage ich, wollen diese Apexanes, Hirciae, Silicerniae, Longaven? welche Namen sind von Wurstarten, die einen mit Bocksblut, die anderen mit kleingehackten Lungen gefüllt? Was die S. 195 Taedae, die Naeniae, die Offae penitae? von welchen das Erste Speck in kleinen Stücken, nach Art der Leckerbissen bereitet ist; was im Zweiten enthalten, ist die Ausdehnung des Darmes, durch welchen der Koth ausgeworfen wird, nach Aussaugung der lebenskräftigen Feuchtigkeit; das Schweifstück aber besteht aus dem am Schwanze des Thieres ausgeschnittenen Fleischstück. Was die Polimina? was die Omenta? was die Palasea oder Plasea? von welchen der Name Netz jenen die Gefäße des Bauches umziehenden Felle zukommt. Das Schwanzstück ist des Rindes Schweif mit Tempelmehl und Blut bestrichen. Polimina aber sind das, was wir schamhafter Proles nen-nen, das gemeine Volk jedoch unter der Benennung Testes zu bezeichnen pflegt (Schweinhode). Was die Fitilla, was das Frumen, was die Africia, was die Gratilla, das Catumeum, Conspolium, die Cubula? wovon die ersten zwei Namen von Mussen [Opferbrei] sind, der Art und Beschaffenheit nach aber verschieden. Die nachfolgende Reihe enthält dann Bezeichnungen von Opferkuchen, welchen nicht eine und dieselbe Form zukommt. Nicht gefällt es aber, das Fleisch, welches aus den Hüften der Stiere gehauen wird, zu nennen; nicht das derbe und fettlose, am Spieße gebratene; nicht die Eingeweide, früher belebt und an Kohlen geröstet; nicht endlich das Eingesalzene, den Opferschrot, welches eine aus vier Früchten verbundene Mischung ist. Nicht deßgleichen die Fendicae, welche die Hirae selbst sind, die das Volk Därme zu nennen pflegt; die Gurgel, das Erste im Schlund, welcher die Einrichtung zukommt, die Nahrung dem widerkauenden Geschlecht heraufzustoßen und niederzuschlucken. Nicht die Leckerbissen, die Fladen, nicht tausenderlei Arten von Würsten sowohl als von Mussen, deren Namen ihr in's Dunkle gestellt und dem Volke ehrwürdiger gemacht habt.
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