Nr. 37
Deßgleichen wollen wir auch dieß zu wissen nicht leugnen, daß, da einst in bedrängten Zeiten der Stadt und Republik, sey es, daß verderbliche Seuche in andauernder Ansteckung das Volk aufrieb; sey es, daß mächtige Feinde schon die Gefahr des Verlustes der Freiheit durch Schlachtenglück nahe heran brachten, auf Befehl und Mahnung der Wahrsager von überseeischen Völkern Götter herbeigerufen und mit prachtvollen Tempeln geehrt wurden, sich der Seuche Heftigkeit gelegt habe, wie auch nach gebrochener Kraft der Feinde zahlreiche Siege Vergrößerung des Reiches und Unterwerfung unzähliger Provinzen unter euere Gesetze erfolgt sey. Allein auch das entflieht nicht unserer Kunde, daß man lese und anführe, als das Kapitol vom Blitz getroffen ward, sey auch das auf dem höchsten Gipfel stehende Bild des Jupiters von seinem Standort herabgeschleudert worden. Darauf hätten die Haruspices die Antwort gegeben, dieß zeige auf schreckliche und höchst trübselige Zustände hin, durch Brand, durch Mord, durch Zerrüttung der Ordnung und Verfall des Rechtes, insbesondere durch Hausfeinde und durch die frevle Hand der Verschworenen; doch könne dieß abgewendet werden, ja auf keine andere Weise vermöge man die gefährlichen Entschließungen zu vereiteln, als daß man Jupiters Bildniß neuerdings auf höherem Gipfel, dem Morgen zugewendet und den Sonnenstrahlen entgegen aufstellte. Das Gesagte bewährte sich: denn nach Errichtung des Gibels und nach Aufstellung des Bildnisses der Sonne zu, wurde das Verborgene aufgedeckt und als Uebelthat erfunden bestraft.
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