5.
Wir aber verweigern den Manichäern den Glauben, nicht weil sie als Betrüger einen Christus verkünden, der ein Betrüger war, sondern weil sie einen Christus verkünden, der überhaupt nicht existierte. Denn wir haben einen Christus, der in Wahrheit existiert, und der die Wahrheit spricht, der von den Propheten angekündigt und von den Aposteln verkündigt wurde, die die Zeugnisse für ihre Verkündigung aus dem Gesetz und den Propheten holten, wie sie es an zahllosen Stellen zeigen. Paulus hat dies höchst prägnant und treffend so zusammengefasst (Rm. 3,21): Jetzt aber ist, unabhängig vom Gesetz, die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und von den Propheten. Und damit sind doch wohl die Propheten der Israeliten gemeint, die, wie er ganz unverhüllt sagt (cf. Rm. 9,4), die Bundesordnungen, die Gesetzesordnung und die Verheissungen besitzen! Und wem gelten alle diese Verheissungen, wenn nicht Christus! Dies bestätigt Paulus kurz an anderer Stelle, wo er über Christus folgendes sagt (II Kor. 1,20): Was immer es an Verheissungen Gottes gibt, sie gelten ihm! Paulus sagt mir, dass die Gesetzesordnung den Israeliten gehört; er sagt auch (Rm. 10,4): Denn Christus ist das Endziel des Gesetzes, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. Und du sagst mir, dass die Israelitischen Propheten nichts über Christus vorausgesagt haben! Was bleibt mir da anderes als zu wählen, ob ich Mani glauben will, der eine Paulus widersprechende, törichte und weitschweifige Lügengeschichte erzählt, oder aber Paulus, der warnt (Gal. 1,9): Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündigt als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!
