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Er sollte doch sehen, dass es zuerst die Zeiten der Richter, darauf die der Könige gab, so wie es später zuerst das Gericht, dann das himmlische Reich geben wird, und dass in jenen Zeiten der Richter und Könige immer und immer wieder, auf viele und verschiedene Weisen Christus und die Kirche modellhaft vorgebildet werden: Wer anders tötete in der Gestalt Samsons, als dieser zur Brautwerbung in die Fremde zog, den Löwen, der ihm entgegenkam (cf. Iud. 14,6), wenn nicht jener, der, im Begriff, die Kirche aus den Heidenvölkern zu berufen, sagte(Joh. 16,33): Freut euch, ich habe die Welt besiegt!?
Was anderes bedeuten die Honigwaben, die im Rachen des getöteten Löwen aufgebaut waren (cf. Iud. 14,8), als dass wir hier die Gesetze der irdischen Königsherrschaft vor Augen haben, die zuvor gegen Christus aufgebrüllt hatten, und die nun, nachdem sie ihre Wildheit eingebüsst haben, sogar Hilfestellung bieten, die Lieblichkeit des Evangeliums zu verkünden?
Was anderes ist denn jene Frau voller Gottvertrauen, welche die Schläfe eines Feindes mit einem Holzpflock durchbohrte (cf. Iud. 4,21), als der Glaube der Kirche, der mit dem Kreuz Christi die Herrschaft des Teufels vernichtet?
Was hat es zu bedeuten, wenn zuerst die Wolle taufeucht wurde, die Tenne dagegen trocken blieb, später aber die Tenne taufeucht wurde, während die Wolle trocken blieb (cf. Iud. 6,37): doch nur, dass zuerst das Volk der Hebräer als einziges in seinen Heiligen das Mysterium Gottes, nämlich Christus, in verhüllter Form besass, während es dem übrigen Erdkreis fehlte, wogegen es heute, in der Zeit der Enthüllung, der ganze Erdkreis besitzt, während es jenem Volk entzogen wurde.
