22.
Was hat es im weiteren zu bedeuten, wenn Gott zu Noe spricht (cf. Gen. 9,1) und zu Beginn der Rede ein weiteres Mal – es war ja durchaus angebracht, dieselbe Wahrheit auf verschiedene Weise sinnbildlich darzustellen – ein Modell der Kirche, wie wir das interpretieren, vor Augen führt:
dass er die Nachkommenschaft Noes segnet, auf dass sie die Erde bevölkere (cf. Gen. 9,1);
dass er ihnen sämtliche Tiere zur Nahrung gibt (cf. Gen. 9,3), so wie auch auf jener Schale dem Petrus gesagt wird (cf. Apg. 10,13; 345,6): Schlachte und iss!;
dass er ihnen verbietet, Fleisch zu essen, wenn nicht vorher das Blut abgelassen wurde (cf. Gen. 9,4): damit nicht das Alte Leben gleichsam abgewürgt im Unterbewusstsein festgehalten ist, sondern sozusagen abgelassen wurde durch das Bekenntnis der Sünden,
dass Gott als Zeichen des Bundes zwischen sich, den Menschen und sämtlichen Lebewesen, mit dem er sich verpflichtete, diese nicht durch eine Sintflut zu vernichten, den Regenbogen errichtete, der in den Wolken erscheint und nur bei Sonnenschein aufleuchtet (cf. Gen. 9,11 ff.); denn keiner geht, von der Kirche getrennt, durch die Sintflut zugrunde, der in den Propheten und in allen andern göttlichen Schriften, gleichsam in den Wolken Gottes, den Ruhm Christi erkennt, nicht aber seinen eigenen sucht. Wenn nun aber Christus zuweilen durch die Sonne, oder auch durch den Löwen, das Lamm, den Stein versinnbildlicht wird, sollen die Anbeter unserer weltlichen Sonne, damit sie sich vor Stolz nicht noch mehr aufblähen, wissen, dass dies wegen gewisser Analogien, nicht aufgrund der ureigenen Substanz geschieht.
