6.
Nachdem er nach Nisibis hinaufgezogen war, trat er in die dortige heilige Schule und gewann den Umgang mit den göttlichen Schriften lieber als sein Leben. Er lernte den (Psalter) Davids in wenigen Tagen und begann mit der Betrachtung der göttlichen Schriften. So verkehrte er mit dem in Gott ruhenden Ma'nâ, dem Bischof von Arzôn, einem Gottesmann und Lehrer der Wahrheit, der durch seine guten Sitten die meisten und durch seinen Scharfsinn und seine Gelehrsamkeit alle übertraf, die damals bewundert wurden und der (sogar) seine meisten Vorgänger übertraf. Nachdem Mâr Ma'nâ Bischof geworden war, schloß er sich ihm an und ging mit ihm und wurde mit dem Lehramt der Provinz S. 192 Arzôn betraut. Alle, die dort waren, ernteten von ihm großen Gewinn, und viele Häretiker bekehrte er zum wahren Glauben. Hernach kehrte er nach Nisibis zurück und machte täglich Fortschritte, indem er sich mit der Erklärung (der Schriften) und geistlichem Studium beschäftigte. Hernach sah er sich gezwungen, in das römische Reich zu gehen, einmal, um die ersehnten Stätten der Heiligen zu sehen, um den Segen ihres Gebetes zu empfangen, dann wegen eines Mannes, namens Sergius1, der arianische Gesinnung mit Heidentum verband, mit dem er disputieren und den wahren Glauben befestigen wollte.
Wohl der als philosophischer Schriftsteller und Übersetzer berühmte S. v. Resch'aina, † 536 zu Konstantinopel. ↩
