11.
Hernach wurde er von den Metropoliten und Bischöfen und allen Klerikern und Gläubigen der (beiden) Städte ohne sein Wissen zu diesem hohen Amte des Katholikates gewählt1. Der König sendete nach ihm Berittene, ohne daß er es vermutete, und er wurde zum Patriarchat erhoben, ohne daß er daran dachte. Er erbte den Thron des Katholikos Mâr Simon (bar Sabbâ’ê), des herrlichen Zeugen und seiner seligen Genossen, und er erbte auch ihre geliebten Kämpfe (ἀγών). Er brachte den Kirchen Frieden, rottete die Feindschaft aus, die der Feind zur Zeit des Schismas hineingeworfen, säte Frieden in den fernen, schwer zugänglichen Provinzen und Städten, indem er viel Hitze (und Kälte) ertrug, erneuerte das Alte, erleuchtete das Finstere und befestigte die Kanonen der Apostel im Orient. Nachdem er in die Provinzen der Hûzâjê, Pârsâjê und Maischânâjê hinab- S. 196 gezogen war2, die untereinander gespaltenen Kirchen versöhnt und zum Frieden gebracht und die ihn begleitenden Metropoliten und Bischöfe in ihre Heimat entlassen hatte, ging er dem König der Könige entgegen, stellte sich ihm vor und wurde von ihm empfangen. Hernach kehrte er zu seinem Stuhle und zu seinen Residenzstädten zurück. In den Nächten beschäftigte er sich mit den Schreiben, die er bezüglich der Kirchenregierung in die Provinzen verschickte; bei Tag (beschäftigte er sich) bis zur vierten Stunde mit der Erklärung der heiligen Schriften und von da bis zum Abend mit Rechtsprechung und Lösung der Streitigkeiten zwischen den Gläubigen, sowie zwischen ihnen und den Heiden. Es freuten sich über ihn die Diener Christi; es frohlockten die Kirchen aller Provinzen seines Patriarchates.
