13.
Als der Großmagier und seine Genossen sahen, daß er sich nicht vor ihren Drohungen fürchtete, wunderten sie sich über den Mut des Streiters Christi und entließen ihn an jenem Tage, ohne ihn etwas zu fragen. Ebenso tat der Großmagier am zweiten und dritten Tage. Am vierten Tage lärmten sie heftig gegen ihn, indem sie schrien: „Von der Erde werde hinweggeräumt, wer so unserer Religion widersteht.„ Da erhoben sich zwei vornehme Magier; der eine war Schahrdâwer1, namens Adôrpâreh; der andere war der Rad von Pârs, und klagten ihn an: „Als dieser in die Gegenden von Pârs hinabkam, machte er viele Magier von der Religion (dên) des Hôrmîzd abwendig und machte sie zu Christen. Viele Christen in Pârs, welche das Fleisch S. 198 des Gemurmels2 aßen, hielt er durch seine Anatheme vom Essen ab.“ Als die Magier das hörten, lärmten sie noch lauter und sprachen: „Dieser Mann werde getötet, weil er ein Gegner des Magiertums ist.„ Obwohl es Pflicht des Großmagiers war, als Richter die Worte zu prüfen, den Angeklagten über die Anklagepunkte zu fragen und dann das Urteil (ἀπόφασις) zu fällen, wie Recht (κανών) und Gesetz der Richter fordern, tat er nicht so, weil auch er ein Feind der Wahrheit war. Sondern als ob das Vorgebrachte voll Schreckens wäre, heulte auch er und schrie: „Wenn dieser Mann hundert Köpfe hätte, müßten sie abgeschlagen werden.“ Da machte der Streiter Christi das Kreuzzeichen auf seine Stirn, erhob seine Stimme und sprach: „Bei allem, worüber ich von den Magiern wegen des wahren Glaubens Christi angeklagt werde, o Môpêtân Môpêt, bin ich voll großer Freude, daß ich gewürdigt wurde, in dieser eurer Versammlung ihn zu verteidigen. Jedoch nur auf Befehl des Königs der Könige, wenn mit euch auch andere zugegen sind, — dann antworte ich."
