35.
Da der König der Könige beabsichtigte, daß er nach seiner Freilassung einige Tage dort bleiben und dann nach den Städten seines Thrones gehen solle, erweckte Satan durch das Betreiben von Heiden in Bêt Hûzâjê Unruhe und Aufruhr1. Die Magier verdächtigten den Seligen vor dem König der Könige: „Wenn der Katholikos gewollt hätte, so wäre der Aufruhr nicht ausgebrochen.„ Sofort ließ man ihn mit einem Fußsoldaten (paig) durch eine starke Kette am Halse (zusammen) fesseln und brachte ihn an den Hof des Königs der Könige und alles glaubte, daß er sofort hingerichtet würde. Der König der Könige, durch die Verleumdung der Magier erbittert, ließ ihm durch seinen Kommissär (Farruchdâd Hôrmîzd) DZ'DGW melden: „Du bist ein Feind unserer Majestät und die Christen sind um deinetwillen übermütig geworden. In vielen Städten haben sie sich gegen die vornehmen Magier erhoben, sie geschlagen und geplündert, und auch jetzt haben sie Aufruhr erregt. Du weihst Bischöfe und Priester und schickst sie in die Provinzen, obwohl du im Gefängnisse bist; mich aber achtest du für nichts. Deshalb befehle ich, daß man dich morgen blende und in eine Grube werfe, daß du dort sterbest.“
Gemeint ist die Empörung des Anôschazâd, eines Sohnes Kosravs und einer Christin, der in Bêt Lâpat interniert, anscheinend mit Unterstützung der Christen der Provinz sich i. J. 551 empörte. Vgl. Tabari S. 467 ff. ↩
