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Da aber die Christen wegen des Seligen am Hofe heftig lärmten und schrien, befahl der König der Könige, daß er nicht in das Gefängnis geworfen werde. Man übergab ihn dem Rad von Adorbaigan, namens Dâd(d)ên, einem gegen jedermann bösen und harten Mann, der aber durch Gottes Gnade gegen den Seligen und seine Jünger sanft, freundlich und friedfertig erfunden wurde. Hinterlistig überlieferten der Môpêtân Môpêt und die vornehmen Magier auf den Rat des Teufels, des Feindes der Wahrheit, den Heiligen dem Gewahrsam in eben der Provinz Adorbaigan, die durch den Irrtum verfinstert ist, in einem durch das Heidentum verdunkelten Gau (rûstâkâ), namens PRHRWR1, in einem Dorfe, namens SRSCH2 der Magier, das die ganze Magierschaft hervorbringt. Dort versammeln sich nämlich die Magier aus dem ganzen Perserreich, um das törichte Gemurmel des Zardûscht bar Spidtahman zu lernen, Leute, die aller Wahrheit Feind sind. Sie ziehen herum in Scharen und Banden, folgen ihren Meistern, schwätzen und streiten in dem Gefasel ihres Irrtums, kreischen und stottern und knirschen mit den Zähnen wie Wildschweine. Welchen Anblick und welches Anhören der Wildheit und Streitsucht von Leuten, die nicht einmal den Christennamen hören, seinen Gruß annehmen und mit ihm wie Menschen reden mochten, vermochte S. 2059 der Selige auszuhalten. Diesen also übergab man den Seligen zur Bewachung. Und infolge des Antriebs Satans gewährten sie ihm auch nicht die geringste Erleichterung in den Peinen, die sie ihn dulden ließen, damit er bald aus diesem Leben scheide.
