36.
S. 216 Der Katholikos erhob mutig seine Stimme und sprach; „Nachdem der König der Könige durch die Einflüsterung meiner Feinde solches über mich beschlossen, sind (weitere) Worte nicht erforderlich. Er befehle sofort, mich zu töten und mit großer Freude nehme ich den Tod für Christi Wahrheit an. Nachdem die Magier mich schuldlos verfolgt und sieben Jahre unter meinen Verfolgern im Gefängnis eingeschlossen und einen Abtrünnigen als Mörder gegen mich ausgesendet, Gott aber in seiner unüberwindlichen Kraft mich gerettet, nachdem ich an den Hof seiner Majestät des Königs der Könige kam, die mir und dem Volke Gottes zugefügte Gewalt zu erzählen, sie aber mich an Händen, Füßen und am Nacken wie einen Übeltäter fesselten, nachdem Gott, der Allherr, der weiß, daß ich von ihnen böswillig mit Gewalt fortgeschleppt wurde, dem König der Könige eingab, daß er mich von den Fesseln lösen ließ, und nachdem sie jetzt wieder hintraten, und mich vor seiner erhabenen Majestät verleumdeten und er schließlich solches gegen mich beschloß, möge er nun sofort meine Hinrichtung befehlen." Da ging der PSNIK' und berichtete diese Worte dem König. Hernach ließ der König der Könige dem Seligen ruhig und freundlich sagen: „Geh und verfasse Schreiben an die Christen jener Provinz, daß, wenn jene Empörer sich nicht gutwillig beruhigen wollen, man mit Schwert, Pfeil und Bogen gegen sie ziehen, mit ihnen kämpfen und jeden, der im Aufruhr verharrt, töten wird, sei er Magier, Jude oder Christ." Nachdem der PSNIK' die Botschaft überbracht hatte, übernahm er es zu schreiben1. Nachdem S. 217 (dieser) fortgegangen war, wirkte zuletzt Gott auf den König der Könige ein und man redete ihm zu, daß er befahl, den Seligen von der Kette zu lösen. Und als der König der Könige in das (Winter) quartier nach den (beiden) Städten zog, zog auch der Selige hinab.
Mare S. 44. „Der Patriarch schrieb an die Leute von Gûndê Schâpûr, sie sollten die Revolution nicht unterstützen. Die Stadt wurde erobert; Anôscharwân kehrte zu seiner Treulosigkeit zurück und verlangte, er müsse von seinen Freunden Gold auftreiben, wenn er wolle, daß er selbst aufhöre, sie zu peinigen und ihre Kirchen zu zerstören. Dieser fürchtete, der König möchte ihm das Schicksal des Simon bar Sabbâ'ê bereiten, wenn er ihm nicht gehorche; er sammelte Gold und gab es ihm. Aber umsonst. Denn er sandte Leute, die sie aufs äußerste peinigten." — Ein Rätsel, das M. A. dem König und dem Großmôpêt aufgegeben haben soll, ebd. S. 45. ↩
