7.
Als er nach Edessa kam, schloß sich ihm ein Bruder an, namens Tômâ1, der von Jugend an (im Glauben) unterrichtet worden war. Und so übertraf er die meisten durch sein Wissen, das er in den vielen Jahren, die er mit ihm war, von dem Seligen erworben hatte. Nachdem er herumziehend viele unterrichtet hatte, da er von ihm auch in der griechischen Sprache unterwiesen worden war, zog er in die ägyptische Wüste hinab und erleuchtete dort viele durch seine Lehre und seine Sitten. Er ging in ferne Länder mit großen Mühen und auf schwierigen Reisewegen. Er erklärte in Alexandrien die heiligen Schriften griechisch und bekehrte viele, die heidnischen Sinnes waren. Er widerlegte die, welche sich mit Zauberei beschäftigten, warf die Häretiker (αἱρεσιώτης) nieder, indem er sie durch seinen schönen Wandel in Bewunderung setzte. Jedermann staunte über seine Abtötung und wurde von seiner Lehre erleuchtet. Von da ging er nach Athen, S. 193 züchtigte die Athener, die sich für etwas Großes hielten, da sie sich von Anfang an mit heidnischer Wissenschaft beschäftigt hatten und bekehrte viele zur Erkenntnis der Wahrheit durch Zeichen und Wunder, die durch ihn dort wie in Korinth geschahen. Ein doppeltes Wunder wollen wir berichten.
Das ist jener Th. v. Edessa, der nach Kosmas dem Indienfahrer (Migne, Patr. Gr. 88, S. 73) den Πατρίκιος (= Abâ) „überallhin begleitete, jetzt, aber nach Gottes Willen in Byzanz starb". Da Mâr Abâ als gegenwärtiger τῆς ὅλης Περσίδος καθολικὸς ἐπίσκοπος genannt wird, muß dieser Thomas verschieden sein von dem Th. v. Edossa, der als Nachfolger des Mâr Abâ in dessen Lehrtätigkeit zu Nisibis genaunt wird. Baumstark Oriens christianus 1901, S. 313f.; 1911, S. 335. ↩
