Traktat IV. Von der ewigen Zeugung des Sohnes Gottes.
Wie die Heilige Schrift bezeugt,1 war vor aller Zeit Gott, der ein und derselbe blieb und doch ein anderer, S. 208 insofern er aus sich sein göttliches Wesen in sich selbst neu setzte, allein der Wisser von seinem Geheimnis.2 Aus seinem Munde ging der eingeborene Sohn hervor, damit die Welt der Dinge, die noch nicht war, gemacht würde: er, der zunächst der vornehme Bewohner seines (des Vaters) Herzens war, dann aber in die sichtbare Erscheinung treten mußte, weil er berufen war, den Erdkreis zu schaffen und das Menschengeschlecht heimzusuchen, sonst völlig gleich dem Vater; denn was der Vater befahl, daß geschaffen würde, das alles hat der Sohn in wunderbarem Wirken mit seinem Worte zur Ausführung gebracht. Und ihn suchen grüblerische Menschen mit ihren nichtigen Aufstellungen um seine Ehre zu bringen. Arme, die nicht begreifen, daß solche Grübelei nicht zur Erkenntnis führt, aber schuldig macht!
