Traktat XXXV. EinladungzumTaufbrunnen. VI.1
Eilet, Brüder, eilet, euch gut zu waschen! 2 Schon ladet das fließende Wasser, erwärmt vom Heiligen Geist und S. 291 durch süßestes Feuer, euch mit seinem sanften Gemurmel3 ein. Schon wartet euer der Bademeister geschürzt, um euch zu reichen, was für das Salben und das Trocknen nötig ist, aber auch den Golddenar, gezeichnet mit der Einheit einer dreifachen Prägung.4 Freuet euch darum! Ihr taucht zwar nackt hinab in den Brunnen; aber ihr werdet heraufsteigen zunächst mit himmlischem Kleide (der Gnade), dann mit weißem Gewände angetan. Und wer das nicht beschmutzt, der wird die Reiche des Himmels besitzen, durch Christus unsern Herrn.
Die Rheimser Handschrift wies dazu die liturgische Randbemerkung auf: Recitanda pueris ante baptisma a Pontifice in pentecoste. ↩
Die Ausgabe von Giuliari verzeichnet als Parallele zu dem Texte: properate bene loturi eine alte Inschrift an dem Baptisterium Konstantins: ad fontem vitae hoc aditu properate lavandi. ↩
blando murmure. Das Murmeln war wohl dadurch her vorgerufen, daß das Wasser durch Röhren in die Taufkapelle geleitet wurde. ↩
... et denarium aureum triplicis numismatis unione signatum. Vgl. dazu das in Trakt. L, 14, 4, Seite 173 Anm. 7 Gesagte. Auch an der obigen Stelle legt die Verbindung mit Gegenständen zum Salben und Trocknen es nahe, an einen wirklichen Denar zu denken. Die Einheit der dreifachen Prä gung weist auf die Dreifaltigkeit: entweder es wurden Münzen geprägt oder in vorhandenen Beziehungen hierzu gesucht. ↩
