Traktat XXXI. Einladung zum Taufbrunnen. II.
Schneller noch, als ich's sagen kann, tretet nunmehr, Brüder, ein in die himmlischen Tore!1 Und denket nicht, daß diejenigen, die euch tauchen in den gebärenden Schoß ewigen Wassers, dabei irgendeine Gnade bewirken nach dem Ansehen der Person,2Nein, euer Entschluß ist's, daß ihr geboren werdet; und ihr wisset, daß, je mehr einer glaubt, desto mehr er sich selbst adelt, Standhaft im Glauben werfet ab den alten Menschen mit seinen vom Schmutz stinkenden Lumpen!3 Und bald werdet ihr heraustreten, alle neu, alle mit weißen Kleidern angetan,4 alle reich geworden durch des Heiligen Geistes Gnade.
Die himmlischen Tore sind wohl die Tore des Baptisteriums, das ein von der Kirche abgesonderter Ort gewesen zu sein scheint; das übrige Volk blieb wohl in der Kirche zurück. ↩
aeterni gurgitis alveo genitali condentes ullam pro personis operari ne aestimetis heic gratiam. Man könnte auch daran denken, das „condentes„ passivisch zu fassen, so dass der Sinn wäre: „Wenn ihr eintauchet in den fruchtbaren Schoß, so denket nicht, daß irgendeine Gnade nach dem Ansehen der Person wirke,“ Aber das ullam gratiam scheint zu widersprechen, und der nächste Satz scheint den Gegensatz hervorzuheben: Judicio vestro nascimini. Vgl. hierzu die Notiz der Balleriniausgabe. ↩
Vgl, Kol. 3, 9. ↩
omnes candidati weist auf das weiße Kleid, das die Täuflinge nach der Taufe erhielten. ↩
