Vier und funfzigstes Kapitel.
1. Also endigte Magnentius nach einer Regierung von drey Jahren und sechs Monaten. Er S. 214 stammte von Barbaren ab; hatte aber, als er zu den Leten, einem Gallischen Volke, gezogen war, die lateinische Kultur sich eigen gemacht. 2. Im Glücke war er kühn, furchtsam hingegen in der Noth. Im Stande, seine natürliche schlimme Gemüthsart zu verbergen, wußt er, wo man ihn nicht kannte, den Schein einer sanften und gütigen Sinnesart anzunehmen. 3. Ich achtete es räthlich, dieses von Magnentius zu bemerken, weil einige seine Regierung dem Staate für ersprießlich hielten1. Denn es ist gewiß, daß er niemals etwas aus guter Absicht that. 4. Decentius, den Magnentius zu Hilfe gerufen hatte, erfuhr, auf dem Wege nach Italien, dessen Schicksal, gerieth unter einige Abtheilungen des Kriegsheers, und endigte, da er nirgends Aussicht zur Rettung erblickte, mit einem Stricke sein Leben.
Unter den noch vorhandenen Geschichtschreibern finden wir keine Lobredner des Magnentius; es müssen also diejenigen verlohren seyn, welche Zosimus hier im Sinne hat. ↩
