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Gegen Celsus (BKV)
38.
S. 248 Der Glaube an Antinoos oder an irgendeinen andern von solcher Art, den man entweder in Ägypten oder in Griechenland verehrt, ist, um mich so auszudrücken, ein unglücklicher, sei es, dass er ein solcher zu sein scheint, oder auch nach genauer Prüfung als solcher erwiesen wird, er erscheint als glücklich bei der großen Menge, genau geprüft und nachgewiesen wird er nur bei sehr, sehr wenigen. Rede ich aber in dem Sinne, wie man gewöhnlich spricht, von einer Art glücklichen Glaubens, so führe ich die Ursache auch dieses Glaubens auf Gott zurück, der da weiß, warum einem jeden, der in das Menschenleben eintritt, dies oder jenes zugeteilt worden ist. Die Griechen selbst werden es nicht in Abrede stellen, dass auch diejenigen, welche als die weisesten Männer gelten, dies meistenteils dem Glücke zu verdanken haben, weil sie z.B. solche Lehrer hatten und gerade zu den besseren in die Schule kamen - denn es gibt ja auch andere, die ihren Zöglingen die entgegengesetzten Meinungen beibringen -, und weil sie eine Erziehung in guter Umgebung genossen. Viele haben nämlich eine solche Erziehung empfangen, dass sie von dem Besseren nicht einmal eine Vorstellung gewinnen konnten; sie mußten entweder immerfort und von frühester Jugend an die niedrige Lust zügelloser Männer oder Herrscher befriedigen, oder sie beladen sich in einer andern üblen Lage, die einen höheren Aufschwung der Seele verhinderte. Dass die Ursachen dieser Lebensschicksale durchaus in den Berechnungen der Vorsehung liegen, ist natürlich; dass sie aber den Menschen beifallen, ist nicht leicht. Ich glaubte diese Bemerkung im Vorbeigehen mitten im Zusammenhange machen zu sollen, um die Behauptung des Celsus zurückzuweisen:
„So groß ist die Macht des Glaubens, mag er auch beschaffen sein, wie er will, der (die Seele) voreingenommen hat“. Mit Rücksicht auf die verschiedenen Arten der Erziehung mußte ich von den verschiedenen Arten des Glaubens der Menschen reden, von denen die einen hierin glücklicher, die andern dagegen unglücklicher sind. Von da aus mußte ich zu der Ansicht S. 249 kommen, dass das, was man Glück nennt und was Unglück heißt, selbst bei den begabteren Persönlichkeiten dazu beizutragen scheint, dass die Welt sie für vernünftiger hält, als sie sind, und von ihnen glaubt, dass sie sich meistenteils mit reiferem Urteil für diese oder jene Lehre entscheiden. Doch hierüber ist genug gesagt.
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Origen Against Celsus
Chapter XXXVIII.
The belief, then, in Antinous, 1 or any other such person, whether among the Egyptians or the Greeks, is, so to speak, unfortunate; while the belief in Jesus would seem to be either a fortunate one, or the result of thorough investigation, having the appearance of the former to the multitude, and of the latter to exceedingly few. 2 And when I speak of a certain belief being, as the multitude would call it, unfortunate, I in such a case refer the cause to God, who knows the reasons of the various fates allotted to each one who enters human life. The Greeks, moreover, will admit that even amongst those who are considered to be most largely endowed with wisdom, good fortune has had much to do, as in the choice of teachers of one kind rather than another, and in meeting with a better class of instructors (there being teachers who taught the most opposite doctrines), and in being brought up in better circumstances; for the bringing up of many has been amid surroundings of such a kind, that they were prevented from ever receiving any idea of better things, but constantly passed their life, from their earliest youth, either as the favourites of licentious men or of tyrants, or in some other wretched condition which forbade the soul to look upwards. And the causes of these varied fortunes, according to all probability, are to be found in the reasons of providence, though it is not easy for men to ascertain these; but I have said what I have done by way of digression from the main body of my subject, on account of the proverb, that "such is the power of faith, because it seizes that which first presents itself." 3 For it was necessary, owing to the different methods of education, to speak of the differences of belief among men, some of whom are more, others less fortunate in their belief; and from this to proceed to show that what is termed good or bad fortune would appear to contribute even in the case of the most talented, to their appearing to be more fully endowed with reason and to give their assent on grounds of reason to the majority of human opinions. But enough on these points.
[See vol. ii. p. 185, and the stinging reference of Justin, vol. i. p. 172, this series.] ↩
peri de tou 'Iesou etoi doxasa an einai eutuches, e kai bebasanismenos exetasmene, dokousa men eutuches para tois pollois, bebasanismenos de exetasmene para panu oligotatoib. ↩
tosouton poiei pistis, hopoia de prokataschousa. ↩