LXXXII. (Mauriner-Ausgabe Nr. 292) An Palladius
Inhalt: Basilius mahnt den Adressaten, das Taufkleid der Unsterblichkeit rein zu bewahren.
Die eine Hälfte unseres Wunsches hat der hl. Gott dadurch erfüllt, daß er uns die Zusammenkunft mit unserer ehrwürdigsten Schwester, Deiner Gattin, gewährte. Er ist aber imstande, auch den Rest unseres Wunsches zu erfüllen, daß wir nämlich auch Deine Wohlgeboren sehen und dann Gott unsern vollen Dank abstatten. Wir tragen ja ein großes Verlangen darnach, zumal jetzt, da wir hören, daß Dir eine große Ehre zuteil geworden, nämlich das unsterbliche Kleid, das, unsere menschliche Natur umhüllend, den Tod des Fleisches S. 321 beseitigt hat, und in dem als dem Kleide der Unverweslichkeit das Sterbliche verschlungen wurde1.
Da Dich also der Herr durch die Gnade zu dem Seinigen gemacht, Dich von aller Sünde befreit, Dir das Himmelreich eröffnet und die Wege zur jenseitigen Seligkeit gezeigt hat, so ermahne ich Dich als einen Mann, der die übrigen so weit an Einsicht übertrifft, Du wollest diese Gnade mit (dem nötigen) Einsehen annehmen, ein treuer Wächter des Schatzes sein, mit aller Sorgfalt für das königliche Kleinod Wache stehen, auf daß Du mit unversehrt bewahrtem Siegel vor den Herrn hintretest, leuchtend im Glanze der Heiligen mit dem makel- und faltenlosen Gewande der Unverweslichkeit und im Besitze der Heiligkeit in allen Gliedern - als einer, der Christus angezogen hat. „Denn ihr alle,” heißt es, „die ihr auf Christus getauft wurdet, habet Christus angezogen2.” Es seien daher alle Glieder heilig, auf daß sie würdig seien, mit dem heiligen und glänzenden Gewände bekleidet zu werden.
