VIII. (Mauriner-Ausgabe Nr. 11) An einen Freund1
Inhalt: Basilius sendet nach einem religiösen Feiertage, den er mit den Kindern eines Freundes zugebracht hatte, diese dem Freunde zurück, läßt ihn grüßen und bitten, mit ihm das Leben in der Einsamkeit zuzubringen, wenn er auf volle Gegenliebe rechnen wolle.
Mit Gottes Gnade haben wir den heiligen Tag miteinander zugebracht, wir und unsere Kinder. Dank ihrer übergroßen Liebe zu Gott haben wir ein wirklich erhabenes Fest zu Ehren des Herrn gefeiert. Nun senden wir sie gesund an Deine Wohlgeboren voraus, betend zum lieben Gott, daß er ihnen einen Friedensengel als Stütze und Reisebegleiter gebe, und daß sie Dich in Gesundheit und in voller Zufriedenheit antreffen. Möget Ihr doch, wo immer Ihr seid, dienend dem Herrn und ihm dankbar, uns, solange wir auf dieser Welt leben, Freude machen, so oft wir etwas von Euch zu hören bekommen. Wenn aber der heilige Gott Dir die Gnade gibt, Dich bälder von den gegenwärtigen Sorgen zu befreien, so reden wir Dir zu, einen gemeinsamen Lebenswandel mit uns allem vorzuziehen. Ich glaube, Du wirst nirgends Leute finden, die so Dich lieben und Deine Liebe so vergelten. Solange es aber dem Heiligen gefällt, daß wir voneinander getrennt leben, laß Dich dazu herbei, bei jeder Gelegenheit mit einem Brief mich zu erquicken!
Das so herzlich gehaltene Billett trägt diese Aufschrift nur in einigen Codices. Es ging vielleicht an seinen trauten Freund Olympios (s. Brief Nr. 4). ↩
