Sieben und zwanzigstes Kapitel. Des Theodosius kostspielige und schädliche Vermehrung der Befehlshaberstellen bei dem Heere.
1. Diesen Ausgang hatten die, im Morgenlande und in Thrakien vorgefallenen Niederlagen durch die Klugheit der Feldherren! ― 2. Zu dem Theodosius aber, der immer noch in Thessalonich sich aufhielt, fanden diejenigen, die um ihn waren, leicht Zugang. Er selbst begann seine Regierung mit Schwelgerei und Sorglosigkeit, brachte die angestellten Gewalten in Verwirrung, und schuf mehrere Befehlshaber beim Kriegswesen, als vorher S. 47 gewesen waren. 3. Denn statt Eines Hipparchen1 und statt Eines Befehlshabers über das Fußvolk, vertheilte er die Gewalt unter mehrere, als fünf. Dadurch belästigte er die Staatskassen mit mehreren Besoldungen. 4. Denn sie wurden nun nicht mehr den beiden Feldherren allein, sondern von den fünf, oder mehreren, jedem so viel gereicht, als jeder von jenen zwei zuvor allein gehabt hatte. Dadurch gab er auch die Soldaten der Habsucht so vieler Befehlshaber preiß. 5. Denn jeder derselben wollte nicht blos einen Theil, sondern den ganzen Gewinnst, wie wenns nur noch zwei wären, durch den Wucher machen, den sie mit dem Soldatenkorne trieben. 6. Doch nicht nur die Oberfeldherren, sondern auch die Anführer der Schwadronen, der Rotten, der Legionen vermehrte er so stark, daß er zweimal mehrere hinterließ, als er vorfand. Die Soldaten erhielten aber von dem, was ihnen die Staatskasse gab, nichts.
Generals der Reiterei. ↩
