Drei und vierzigstes Kapitel. Valentinianus flieht zum Theodosius, der den Krieg gegen den Maximus beschließt.
[J. 387.] 1. Da Valentinianus durch diesen plötzlichen Ueberfall sogar die Hoffnung verlor, so wandelte seine Diener die Furcht an, Maximus möchte ihn lebendig fangen, und umbringen. 2. Er bestieg daher ein Schiff, und lichtete nach Thessalonich. Mit ihm schiffte seine Mutter Justina, einst, wie erzählt1, die Gattin des Magnentius, die, nach seiner Hinrichtung, mit dem Kaiser Valentinianus wegen ihrer ausserordentlichen Schönheit verbunden wurde, und ihre Tochter Galla mit sich führte. 3. Nachdem sie mehrere Meere durchschifft, und in Thessalonich gelandet hatten, schickten sie eine Gesandtschaft an den Theodosius, mit der Bitte: er möchte izt wenigstens den Uebermuth gegen die ganze Familie des Valentinianus rächen. 4. Erstaunt über die Nachricht, vergaß er seiner großen Schwelgerei, und bekämpfte die Sucht nach Vergnügungen. 5. Auf gehaltenen Rath wurde S. 77 beschlossen, daß er selbst, mit einigen Gliedern des Senats, sich nach Thessalonich begeben sollte. Hier wurde nun von neuem berathschlagt, was zu thun sey, und allgemein beschlossen, die Ungerechtigkeiten des Maximus zu strafen. 6. Denn ein Mann dürfe nicht mehr leben, der den Gratianus umgebracht, und sich sein Reich zugeeignet, der noch dazu, als ihm dieses gelungen, immer weitere Vorschritte gemacht, und nun auch den Bruder des Gratianus des ihm hinterlassenen Reichs beraubt habe.
Oben K. 19. §. 1. ↩
