Sieben und vierzigstes Kapitel. Victor, des Maximus Sohn, wird bezwungen ― Andragathius stürzt sich ins Meer, und Valentinianus II. erhält sein Reich wieder.
1. Der Kaiser Theodosius erfuhr: Maximus habe seinen Sohn Victor, bei seinem Zuge über die Alpen, daselbst zurückgelassen, und mit der Würde eines Kaisers beehrt. Daher schickte er alsbald den Feldherrn Arbogast ab, der den Jüngling des Reichs entsetzte, und tödtete. 2. Wie nun Andragathius, der immer noch die Ionische Meerenge durchspähete, alles dieses vernahm, und wohl wußte, daß er in großes Unglück gerathen würde, so erwartete er den Angriff nicht, sondern strafte sich selbst, indem er sich ins Meer stürzte, und lieber diesem, als seinen bittersten Feinden, anvertrauen wollte. 3. Er übergab also das ganze Reich, soweit es sein Vater besessen hatte, dem Valentinianus, und zeigte dadurch, was er seinen Wohlthätern schuldig war. 4. Von den Soldaten, die unter dem Maximus gedient hatten, nahm er die ausgesuchteste Mannschaft unter sein Heer auf, und ließ nun den Valentinianus in Italien, S. 83 Gallien und was zu seiner Herrschaft gehörte, alles einrichten, wie er wollte. Die Mutter1 blieb bei diesem, um, was dem Jünglinge wegen seines Alters an Klugheit fehlte, so viel es einem Frauenzimmer möglich war, zu ergänzen.
Justina. ↩
