1.
[Forts. v. S. 152 ] Mit Fug und Recht hast Du uns Vorhalt gemacht, wahrhaft ehrwürdiger und geliebter Bruder, daß wir seit der Zeit, da wir von Deiner Wohlehrwürden schieden, um dem Eustathius die bekannten Vorschläge bezüglich des Glaubens zu überbringen, Dir nicht das Geringste über seine Stellung geschrieben haben. Doch habe ich das, was er gegen uns unternommen, übersehen — nicht etwa als etwas Belangloses, sondern weil das Gerücht davon schon allen Leuten bekannt ist und keiner von uns einer Belehrung bedarf, um die Gesinnung des Mannes kennenzulernen. Denn dafür sorgte er schon selbst, indem er gleichsam aus Furcht, zu wenig Zeugen seiner Gesinnung zu haben, die Briefe, die er gegen uns schrieb, an jeden entlegensten Ort verschickte. Er hat sich also selbst von der Gemeinschaft mit uns dadurch losgerissen, daß er weder an dem vereinbarten Orte mit uns zusammentreffen wollte noch seine Schüler mitbrachte, wie er versprochen hatte, vielmehr uns in öffentlichen Versammlungen mit dem Kilikier Theophilus1 in nackter und schamloser Lästerung als einen Mann hinstellte, der den Herzen des Volkes Lehren einpflanze, die von seiner Lehre abwichen. Das allein schon hätte genügt, alle Beziehungen mit ihm abzubrechen. Als er aber dann auch nach Kilikien kam und anläßlich seiner Zusammenkunft mit einem gewissen Gelasius diesem ein Glaubensbekenntnis vorlegte, das nur ein Arius oder einer seiner getreuen Schüler niederschreiben konnte, da wurden wir in unserer Entfremdung noch mehr bestärkt; wir sagten uns, daß ein Mensch, der mit verkehrten Lehren aufgezogen worden, das Laster der Häresie ebensowenig aufgeben kann wie ein Mohr je seine Hautfarbe ändern oder ein Panther seine Flecken2.
