1.
Gepriesen sei Gott, der diejenigen, die ihm gefallen, in jeglichem Alter sich erwählt, die Gefäße seiner Auserwählung absondert und sich ihrer zum Dienste der S. 182 Heiligen bedient! Er hat auch jetzt Dich, der Du nach eigenem Geständnis nicht uns, sondern die durch uns zu erwartende Berufung fliehest, mit den unausweichbaren Netzen der Gnade gefesselt und in die Mitte Pisidiens geführt, auf daß Du Menschen fangest für den Herrn und die vom Teufel Gefesselten aus der Tiefe an das Licht ziehest, damit sie den Willen des Herrn tun. Sprich also auch Du mit dem seligen David: „Wo soll ich hingehen vor deinem Geiste und wohin fliehen vor deinem Angesichte1?” Solche Wunder wirkt unser guter Herr. Die Eselinnen gehen verloren, damit Israel einen König erhalte2. Indes Saul wurde als Israelite Israel gegeben; Dich aber hat nicht das Land, das Dich ernährt und auf so hohe Stufe der Tugend emporgeführt hat3; vielmehr muß es sein Nachbarland4 mit seinem Schmuck geziert sehen. Doch weil alle, die auf Christus hoffen, ein Volk bilden und jetzt die Christen eine Kirche, mag sie auch lokale Einteilungen kennen, so freut sich auch die Heimat und frohlockt über die Führungen des Herrn; und sie glaubt nicht einen Mann verloren, sondern durch einen ganze Kirchen dazugewonnen zu haben. Nur das eine möge uns der Herr verleihen, daß wir uns beisammen sehen und, wenn Du nicht bei uns sein kannst, von Deinem Fortschritt im Evangelium hören und vom guten Stand der Kirchen.
Ps. 138, 7 [Hebr. Ps. 139, 7]. ↩
1 Kön. 9, 3 [= 1 Samuel]. Die Herausgeber schrieben ἐχϑϱοί [exhthroi] statt ὄνοι [onoi], wie in fast allen Handschriften zu lesen. Die Anspielung mit ὄνοι [onoi] träfe Faustinus und Johannes, die Vorgänger des Amphilochius auf dem Sitze von Ikonium, wenig weise Männer. ↩
Diocäsarea. ↩
Pisidien bzw. Likaonien. ↩
