1.
Unlängst kam ein junger Kappadozier zu uns. Ein Vorzug ist schon der, daß er aus Kappadozien ist. Doch dieser Kappadozier ist auch aus der ersten Familie; und das ist ein zweiter Vorzug. Dazu brachte er uns ein Schreiben vom bewundernswerten Basilius; und wer konnte noch etwas Bedeutsameres sagen? Denn ich, der ich nach Deiner Meinung Dich vergessen haben soll, schätzte Dich schon als jungen Mann; ich sah ja, wie Du mit den Greisen in der Enthaltsamkeit wetteifertest, und zwar in einer Stadt, die in Sinnengenüssen schwelgt, und wie Du schon ein Gutteil der Wissenschaften beherrschtest. Da Du dann glaubtest, auch Athen besuchen zu müssen, und dazu auch den Celsus beredetest, so freute ich mich mit Celsus, weil er bei Dir Anschluß gefunden. Wie Du aber nach Deiner Rückkehr wieder in Deiner Heimat Dich aufhieltest, da sagte ich bei mir selbst: „Was macht jetzt unser Basilius? Für welchen Beruf hat er sich entschlossen? Treibt er sich etwa nach dem Vorbilde der alten Rhetoren an den Gerichtshöfen herum? Oder bildet er Söhne glücklicher Väter zu Rhetoren aus?” Als aber einige mit der Nachricht kamen, Du hättest einen weit bessern Weg als die (vorhin) genannten eingeschlagen, und trachtest mehr darnach, Gott zu gefallen statt Geld zu sammeln, da pries ich Dich glücklich und die Kappadozier, Dich, der Du ein solcher Mann sein willst, letztere, weil sie einen solchen Bürger aufzuweisen haben.
