3.
Längst wollte ich schließen; aber der Schmerz meines Herzens gestattet es nicht. Doch jetzt beschwöre ich Euch bei den Vätern, beim wahren Glauben, bei diesem unserm Seligen: Laßt den Mut nicht sinken. Ein jeder erachte die schwebende Angelegenheit als sein eigen Anliegen und lasse sich sagen, daß der Ausgang der Sache in der einen oder andern Weise zunächst ihn selbst berühren wird. Man wälze nicht, wie es so S. 67 vielfach der Fall ist, eine Sorge, die alle gemeinsam trifft, auf den Nebenmenschen ab. So kommt es denn, daß alle durch ihre Gleichgültigkeit sich unversehens höchsteigenen Schaden zuziehen, weil der einzelne für die Angelegenheit nicht das nötige Interesse hat. Nehmt dies auf mit allem Wohlwollen als Zeichen des Mitleids seitens eines Nachbarn oder als Teilnahme von Gleichgesinnten oder auch, wie es der Wahrheit eher entspricht, als ein Wort von solchen, die dem Gesetze der Liebe nachkommen und der Gefahr des Stillschweigens entgehen wollen. Nehmt es auf, überzeugt, daß Ihr unser Ruhm seid wie wir Euer Ruhm für den Tag des Herrn, und daß wir, je nach dem Hirten, der Euch gegeben wird, entweder noch mehr durch das Band der Liebe mit Euch verbunden oder gänzlich von Euch geschieden sein werden. Möge letzteres nicht geschehen, und mit Gottes Gnade wird es auch nicht geschehen. Möchte ich aber doch auch jetzt nichts Lästerliches gesagt haben! Indes wollen wir Euch doch das noch wissen lassen, daß, wenn wir auch für den Frieden der Kirchen den Seligen nicht zum Mitarbeiter hatten wegen einiger Vorurteile, wie er selbst uns versicherte, wir doch keine Gelegenheit vorüber ließen, mit ihm uns gesinnungseins zu zeigen und ihn immer als Gefährten zu den Kämpfen gegen die Häretiker einzuladen. Dafür zeugen Gott und die Menschen, die uns auf die Probe gestellt haben.
