10.
Möchte sich unserem Chore doch auch jene Schar anschließen, welche einst mit uns Gottes Lob ehrlich und rühmlich am richtigen Platze gesungen hatte, den sie, wie ich glaube, auch bald wieder einnehmen darf1. Denn was sie zur Aufgabe der Verbindung und Stellung plötzlich veranlaßt hatte, ist mir unbegreiflich; S. 78 was mir aber noch mehr auffällt, ist, daß nicht einmal die gemeinsame Freude sie zurückführt. Sie besitzt nun einen eigenen Chor, dem aber Takt und Harmonie fehlt, was sie wohl selbst zugeben müssen. Die Erbitterung drängt zwar, über ihn und seine Art mich zu äußern; doch das Vertrauen hält mich zurück. Ich will das bittere Wort im Munde behalten, da ich noch Hoffnung habe. Ich will noch schonen. Lieber will ich ihrer einstigen Liebe gedenken als ihres jetzigen Hochmutes. Meine Langmut berechtigt mich später zu um so schärferem Tadel.
Unter jener Schar sind die Mönche in Nazianz zu verstehen, welche die Verbindung mit dem Bischofe von Nazianz aufgegeben hatten. ↩
