29.
[Forts. v. S. 88 ] Wenn Gott zum sündhaften Israel sagte: „Wenn ihr Weizenbrote opfert, so hilft es nichts; Rauchopfer ist mir ein Greuel.1“, wenn er ihre Neumonde, ihre Sabbate und den großen Tag nicht annahm, da er in seinem Reichtum auch nicht der geringsten menschlichen Geschenke bedurfte und darum nicht unwürdiger Opfergaben sich zu freuen brauchte, wenn er das Opfer des Sünders, selbst wenn es ein Kalb gewesen wäre, wie einen geopferten Hund verabscheute und Weihrauch wie Gotteslästerung und Buhlerinnenlohn2 aus dem Tempel weist und verbannt, wenn er nur das Opfer achtet, das reine Hände und hoher, heiliger Sinn dem Heiligsten darbringen, ist es dann zu verwundern, daß er auch die Ehrung nicht annahm, welche Julian böswillig und in schlimmer Absicht ihm erwiesen hatte? Denn Gott achtet nicht auf das, worauf Menschen achten. Er sieht nicht auf das Äußere, sondern auf das, was im Menschen verborgen ist, auf die geheimen Werkstätten böser oder guter Handlungen. So verhält sich die Sache. Wenn aber einer meinem Berichte nicht glauben will, berufen wir uns auf Augenzeugen. Es sind deren viele, welche uns das erwähnte wunderbare Ereignis erzählt haben und es ihren Nachkommen erzählen werden.
