24.
Durch Errichtung kostbarster Denkmäler für Märtyrer1, durch Schenkung von Weihegaben und durch all das, was sonst noch Gottesfurcht kennzeichnet, trugen sie Liebe zur Weisheit und zu Christus zur Schau. Der eine allerdings war in der Tat kirchlich gesinnt; S. 86 wenn er auch von Natur hitziger war, war er doch von aufrichtiger Frömmigkeit. Der andere aber, der bedächtig war, verbarg unter dem Scheine der Frömmigkeit seine Bosheit2. Zum Beweise diene ein wunderbares Ereignis, das ich nicht unerwähnt lassen darf, da es verdient, recht bekannt zu bleiben und da es viele Ungläubige zu bekehren vermag.
Vgl. Theodoret, Kirchengesch. 3, 2; Sozomenus, Kirchengesch. 5, 2. ↩
Julians Unwahrhaftigkeit ergibt sich aus seinem Verhalten gegen Bischof Titus von Bostra in der Provinz Arabien. Als dieser an Julian geschrieben hatte, daß er und sein Klerus in jeder Weise dafür eintreten würden, daß die Ruhe in der Stadt nicht gestört werde, behauptete Julian in ep. 52 (Ausg. Hertlein 559 ff.) unter gewaltsamer Verdrehung des Sinnes jener Briefstellen, der Bischof verleumde da seine Mitbürger als zu Unruhen geneigt und erkläre, nur dem Klerus und ihm verdanke man Ruhe, und forderte die Bewohner von Bostra auf, einen solchen Bischof zu vertreiben. (Vgl. Sozomenus 5. 15, 11 f.). Klar spricht seine Unwahrhaftigkeit auch aus seiner Schrift Misopogon, in der er gesteht, daß Unruhen der Heiden gegen die Galiläer wie auch Zerstörung von Märtyrergräbern auf ein von ihm gegebenes Zeichen geschehen seien, und fragt, ob heidnische Bewohner von Emisa etwa von ihm wegen Verbrennung von Märtyrergräbern gekränkt worden seien, anderseits aber auch wieder meint, daß die heidnische Bevölkerung wegen Verfolgung der Christen zu weit gegangen sei (Julianausgabe von Hertlein 461, 16 ff.; 466, 1 ff.). Vgl. Enßlin, a. a. O. S. 177 f. u. 186. ↩
