23.
[Forts. v. S. 85 ] Da die Brüder volle Muße hatten, sofern für sie das Regieren noch Sache der Zukunft war und erst erstrebt werden mußte und für die Cäsarenwürde weder Alter noch Hoffnung reif war, ließen sie sich in den üblichen Wissenschaften unterrichten und von dem kaiserlichen Vetter in die ganze Enzyklopädie des Wissens1 einführen, bemühten sich aber noch mehr um unsere Philosophie und zwar nicht nur um unser Wissen, sondern auch um ein frommes, gesittetes Leben. Sie verkehrten mit den Gelehrtesten und in Kreisen, wo Wohlanständigkeit und Tugend ganz zu Hause waren. Sie traten dem Klerus bei und lasen sogar die göttliche Schrift dem Volke vor in der Überzeugung, daß es für sie nichts Ehrenvolleres gäbe wie dies, und daß Frömmigkeit der allergrößte Schmuck wäre.
ἐγκύκλιον παίδευσις [enkyklion paideusis]. ↩
