100.
Wiederum muß ich von der Wissenschaft sprechen. Es ist notwendig, daß ich zu diesem Thema wiederholt zurückkehre, und daß ich nach Kräften die Wissenschaft zu unterstützen suche. Obwohl es viele furchtbare Taten sind, die Julian mit Recht Haß eingetragen haben, so scheint er doch ganz besonders wegen seines Vorgehens gegen die Wissenschaft Haß zu verdienen. Mit mir möge sich jeder über ihn entrüsten, der Freude am Wissen hat und zu den Gelehrten gehört, zu denen auch ich mich, was ich nicht leugnen will, zähle. Ich habe nämlich auf Reichtum, vornehme Verwandtschaft, Ruhm und Macht, diese irdischen Vorzüge und schattenhaften Schätze, zugunsten derer verzichtet, die darnach verlangten. Der Wissenschaft allein habe ich mich ergeben. Und wenn es Mühen zu Wasser und zu Land kostete, um Wissensschätze zu erwerben, so habe ich mich darüber nicht aufgehalten. Ich wünsche, daß in mir und in meinen Freunden das Wissen auch zur Kraft werde. Diese Kraft liebte ich und liebe ich zunächst nach dem, was das erste ist, nämlich nach Gott und nach dem, was nicht geschaut, nur gehofft wird. Wenn, wie S. 139 Pindar sagt1, das Eigene alles in Anspruch nimmt, dann ist es notwendig, daß ich von der Wissenschaft spreche. Es ist auch vollständig gerecht, der Wissenschaft den ihr gebührenden Dank durch das Wort abzustatten2.
