54.
[Forts. v. S. 102 ] Wie nun erzählt wird, zeigte sich dem Julian, als er die Eingeweide opferte, ein gekröntes Kreuz. Den einen verursachte diese Erscheinung Schrecken und Furcht, so daß sie unsere Macht anerkannten. Dem Lehrer der Gottlosigkeit aber machte sie angeblich Mut. Er legte das Kreuz und die Krone in einer Weise aus, als wären wir völlig in die Enge getrieben gewesen. Ich selbst wundere mich über die Erscheinung. Sollte sie nicht auf Wahrheit beruhen, dann mögen die Lüfte den Bericht hierüber wegtragen! Beruht sie aber auf Wahrheit, dann wiederholte sich das, was bei der Prophezeiung Balaams1, bei der wahren oder scheinbaren Beschwörung Samuels durch die Zauberin2, bei der unfreiwilligen Anerkennung Jesu durch die Dämonen3 geschehen war. Um besser geglaubt zu werden, offenbart sich die Wahrheit durch ihre Feinde. Wohl sollte Julian auf solche Weise von seiner Gottlosigkeit abgehalten werden. Denn Gott weiß in seiner Barmherzigkeit viele und wunderbare Wege, um immer wieder auf neue Art die Menschen zu retten. Was von der Mehrzahl erzählt wird, ist auch glaubwürdig.
