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[Forts. v. S. 97 ] Ist es zu verwundern, wenn einer, der solche Lehren genossen hat und von solchen Lehrern erzogen worden ist, sich gegen den, der ihm Vertrauen schenkte und ihn durch Ehren auszeichnete, trotz des Vertrauens und trotz der Ehren so schlimm benommen hat? Wenn man auch selbst in der Anklage die Entschuldigungen nicht vergessen darf, so glaube ich doch, daß seine Angriffe auf die bestehende Ordnung und sein Kampf für Ungebundenheit und Verwegenheit nicht so sehr auf seinen Schmerz über seinen Bruder, in dem er wegen seines Bekenntnisses seinen Feind erblickte, zurückzuführen sind, als vielmehr auf seine Erbitterung über die Macht der Christen und auf seinen Haß gegen die Religion. Nach der Lehre jener Männer sollte nämlich Weltanschauung und Politik zusammenarbeiten, nicht damit die Staaten vom Unglück befreit, sondern daß sie damit erfüllt würden.
