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So viel sei bemerkt über die hohe Würde, die das Schema oder die Figur, oder wie man es sonst nennen muss, besitzt; so viele Eigenschaften und noch viel mehr zeigt die Sieben im Bereich des Unkörperliclien und Geistigen. Aber ihre Natur dehnt sich noch weiter aus und erstreckt sich über das ganze sichtbare Sein, den Himmel und die Erde, die Grenzen des Alls. Denn welcher Teil der Welt ist nicht Freund der Sieben, ist nicht überwältigt von Liebe und Sehnsucht nach der Sieben? Der Himmel ist, wie man sagt, von sieben Kreisen umgürtet; ihre Namen sind: der nördliche und der südliche Polarkreis, der Frühjahrs- und der Herbstwendekreis, der Äquator, der Tierkreis, endlich die Milchstrasse. Der Horizont nämlich ist nur unsere subjektive Empfindung, da die sinnliche Wahrnehmung, je nachdem einer weit- oder kurzsichtig ist, bald einen kleineren bald einen grösseren Kreis absteckt. Die Planeten ferner, das Himmelsheer, das dem der Fixsterne entgegengesetzt ist, werden in sieben Ordnungen geteilt; sie zeigen sehr viel Hinneigung zur Luft und zur Erde; denn jene (die Luft) verändern und verwandeln sie in die sogenannten Jahreszeiten, indem sie in jeder dieser Jahreszeiten unzählige Veränderungen herbeiführen, durch Windstille, durch heiteres Wetter, durch Bewölkungen und durch ungewöhnliche gewaltige Stürme; sie füllen die Flüsse an und verringern sie, machen die Felder zu Sümpfen und trocknen sie wieder aus; sie bewirken die Veränderungen der Meere, Ebbe und Flut; bisweilen sind nämlich breite Meerbusen, wenn das Meer zur Zeit der Ebbe zurückweicht, plötzlich ein weitgestreckter Strand, und kurz darauf, wenn es wieder zurückströmt, ein tiefes Meer, das nicht nur von kleinen Booten, sondern auch von ungeheuren Lastschiffen befahren wird. Auch bringen die Planeten alles auf Erden, Tiere und fruchttragende Pflanzen, zum Wachstum und zur Reife, indem sie die Natur eines jeden Dinges befähigen, ihren Kreislauf zu vollenden, so dass Neues aus Altem erblüht und reift zu ausreichender Verpflegung derer, die sie nötig haben.
