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Der grosse Bär ferner, der, wie man sagt, der Begleiter der Seefahrer ist (Nach den Sternen des grossen Bären richteten sich die griechischen Schiffer, weil diese Sterne nie untergehen. Der Inhalt der §§ 114—123 ist übernommen im Midrasch Tadsche (A. Epstein, Revue des et. juives XXI, S. 88).), besteht aus sieben Sternen. Auf ihn blickend durchschnitten die Schiffslenker auf vielen Wegen das Meer, indem sie sich an eine unsichere und für die menschliche Natur zu grosse Sache heranwagten; geleitet von den genannten Sternen entdeckten sie die vorher unbekannten Länder, Festlandsbewohner die Inseln und Inselbewohner die Festländer; durch den Himmel nämlich, den reinsten Teil der Schöpfung, sollten dem Lebewesen, das Gott am meisten liebt, dem Menschengeschlechte, die innersten Räume der Erde und des Meeres gezeigt werden. Ausserdem besteht auch der Chor der Plejaden aus sieben Sternen, deren Auf- und Untergange grosse Vorteile für alle herbeiführen; denn wenn sie untergehen, werden Ackerfurchen zur Aussaat gezogen, und wenn sie im Begriffe sind aufzugehen, kündigen sie die Getreideernte an, und nach ihrem Aufgange ermuntern sie die frohen Ackersleute zum Einsammeln der notwendigen Lebensmittel, und freudig bergen diese die Nahrungsmittel für den Bedarf eines jeden Tages. Auch die Sonne, die grosse Beherrscherin des Tages, gibt dadurch, dass sie zweimal in jedem Jahre, im Frühling und im Herbst, eine Tag- und Nachtgleiche herbeiführt, nämlich die des Frühlings im Zeichen des Widders und die des Herbstes im Zeichen der Waage, einen sehr deutlichen Beweis von der göttlichen Würde der siebenten Zahl; denn jede dieser Tag- und Nachtgleichen tritt im siebenten Monat ein (Die Aequinoctien fallen immer in den siebenten Monat, weil die jüdische Einteilung des Jahres eine doppelte war. Nach der älteren natürlichen Zählung beginnt das Jahr mit dem Monat Nissan, dann fällt das Herbst-Aequinoctium in den siebenten Monat (Tischri), in dem die Wein- und Obstlese stattfand und das Neujahrsfest, der Versöhnungstag und das Hüttenfest gefeiert wurden. Nach der andern bürgerlichen Zählung beginnt das Jahr mit dem Monat Tischri, dann fällt das Frühlings-Aequinoctium in den siebenten Monat (Nissan), in dem (in Palästina) die erste Saatfrucht reift und das Pessachfest gefeiert wird.), und während derselben werden, wie im Gesetz verordnet ist, die grössten Feste unter Teil-nahme des ganzen Volkes gefeiert, da um diese Zeit alle Erdfrüchte reifen, im Frühjahr die Brotfrucht und die andern Saatfrüchte, im Herbst die Frucht des Weinstocks und der meisten anderen Obstbäume.
