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Auch was durch den vorzüglichsten der fünf Sinne, das Gesicht, allgemein unterschieden wird, hat Anteil an dieser Zahl; denn siebenfacher Art sind die gesehenen Dinge: Körper, Ausdehnung, Gestalt, Grösse, Farbe, Bewegung, Ruhe und weiter nichts. Auch die Wandlungen der Stimme sind im ganzen sieben: der hohe, der tiefe, der gedehnte Ton, viertens der rauhe (gehauchte), fünftens der dünne, sechstens der lange und siebentens der kurze Ton. Desgleichen gibt es sieben Bewegungen: hinauf, hinab, nach rechts, nach links, vorwärts, rückwärts und im Kreise; alle zusammen zeigen besonders diejenigen, die einen Tanz aufführen. Man sagt auch, dass die Ausscheidungen des Körpers der genannten Zahl unterworfen sind; denn vermittelst der Augen werden Tränen vergossen, durch die Nase gehen die aus dem Kopfe kommenden Reinigungen, durch den Mund der Speichel, der ausgespieen wird; dann gibt es zwei Behälter zur Absonderung des Überflüssigen, einer vorn, einer hinten; die sechste ist der Schweiss, der am ganzen Körper vergossen wird, und die siebente die natürliche Samenergiessung durch die Geschlechtsorgane. Ferner sagt der naturkundige Hippokrates, in sieben Tagen vollziehe sich die Festigung des Samens und die Embryobildung. Bei den Frauen beträgt auch die Dauer der monatlichen Reinigung höchstens sieben Tage. Auch die Frucht im Mutterschosse reift in sieben Monaten völlig aus, so dass etwas sehr Sonderbares hierbei eintritt: die siebenmonatigen Kinder nämlich werden lebenskräftig, während die achtmonatigen gewöhnlich nicht am Leben erhalten werden können. Auch die schweren Krankheiten des Körpers, besonders wenn infolge schlechter Mischung unserer Kräfte anhaltendes Fieber sich einstellt, entscheiden sich meistens am siebenten Tage; dieser Tag entscheidet den Kampf ums Leben, indem er den einen Rettung, den andern den Tod zuerkennt.
