Fünf und zwanzigstes Kapitel. Krieg mit den Isauren.
S. 152 [J. 404.] 1. Während nun jedermann über das Unglück der Stadt unwillig war, und keinen andern Grund, als den Eselsschatten1 fand, beschäftigte sich die Dienerschaft des Kaisers mit Wiederherstellung der verdorbenen Gebäude. 2. Nun aber kam Botschaft an den Hof, daß die Isaurer, ein Volk, das über Pamphylien und Kilikien wohnt, und in den unzugänglichsten und rauhesten Gegenden des Taurus lebt, sich in Räuberrotten vertheilt, und das unten gelegene Land angefallen habe. 3. Zwar ummauerte Städte konnten sie nicht gewinnen, aber unbemauerte Flecken, und was in ebenem Lande lag, überfielen sie. 4. Auch erleichterte ihren Einfall die vorhergegangene Einnahme des Landes, als Tribigildus sich mit seinen Barbaren empört hatte. Auf diese Nachricht wurde Arbazakios2 als Feldherr ausgeschickt, um dem nothleidenden Pamphylien zu Hülfe zu kommen. 5. Mit hinreichender Macht verfolgte er die, auf das Gebürge fliehenden Räuber, nahm viele ihrer Flecken ein, und tödtete eine ansehnliche Menge derselben, und leicht konnte er sie ganz bezwingen, und den Bewohnern der Städte gänzliche Sicherheit verschaffen, hätte er S. 153 sich nicht der Schwelgerei und schnöden Wollüsten ergeben, die Hände nach Geld ausgereckt, und Reichthum dem gemeinen Besten vorgezogen. 6. Wegen dieser Untreue wurde er in den Pallast gefordert, und erwartete, vor ein Gericht gezogen zu werden. Da er aber einen Theil dessen, was er von den Isauren empfangen hatte, der Kaiserin brachte, so entgieng er der Anklage, und verschwendete seinen Reichthum in den Wollüsten der Stadt. 7. Die Unternehmungen der Isaurer bestunden nun nur in geheimen Räubereien, und äußerten sich nicht in offenbarem Aufstande gegen die benachbarten Völker.
